Der Himmel meinte es gut: Pünktlich zu Beginn des 2. Oarhelljer Kneipengottesdienstes am letzten Freitag (6.6.) hatten sich die Regenwolken verzogen und es konnte, wie geplant, im Freien gefeiert werden. Pfarrer Fabian Böhme und Prädikant Thomas Lutz aus der Ev.-Luth. Auferstehungsgemeinde konnten eine freudig gestimmte Gottesdienstgemeinde begrüßen. Trotz der schwankenden Wetterlage und der Konkurrenz durch das Schlossgrabenfest in Darmstadt waren nahezu alle Plätze im Gartenlokal des ‚Storchen‘ in der Darmstädter Straße belegt. Getreu dem Motto ‚Griechischer Wein und himmlischer Segen‘ wurde zu Beginn fröhlich angestoßen, bevor das erste Lied erklang: „Ist da jemand?“ von Adel Tawil.
Im Verlauf des Gottesdienstes wurden die Teilnehmenden gedanklich in die Welt des antiken Griechenlands entführt. Der Apostel Paulus reiste mehrmals in dieses Land und gründete dort auch christliche Gemeinden. In einem Predigtgespräch unterhielten sich Pfarrer Böhme und Prädikant Lutz über die Erlebnisse, die Paulus in Athen hatte. Dabei ging es vor allem darum, dass die Menschen damals zwar viele Götter kannten, die für verschiedene Bereiche zuständig waren, aber keinen, der von sich aus auf die Menschen zuging und gar von Liebe sprach. Dieser ‚unbekannte Gott‘, wie ihn Paulus bei seiner berühmten Rede auf dem Areopag nannte, ist den Menschen durch Jesus Christus ganz nahe gekommen. Er spricht ihnen zu: „Du bist gut, so wie du bist. Ich liebe dich ohne Wenn und Aber.“ Dies und die damit verbundene Freiheit von den Göttern unserer Tage, die uns heute auf ihre Art und Weise auch gefangen nehmen, stellten die Predigenden in den Mittelpunkt. Sie schlossen mit den Gedanken, wie schön eine Welt wäre, in der sich die Menschen der Liebe Gottes öffnen und so einer den anderen akzeptieren könnte, so wie er ist; in der einer den anderen annehmen könnte und bereit wäre, ihm zu verzeihen; in der einer dem anderen mit Respekt und Achtung begegnen würde.
Nach der Melodie Griechischer Wein von Udo Jürgens wurde anschließend ein eigens für diesen Abend entstandener Text gemeinsam gesungen.
Anschließend startete das Kreuzverhör. Jede und jeder hatte dabei die Gelegenheit, eine Frage auf einem Bierdeckel aufzuschreiben, die Pfarrer Böhme und Prädikant Lutz, unter der Moderation von Britta Kaczmarek, persönlich und spontan zu beantworten versuchten.
Ein interessantes Spektrum von Fragen tat sich dabei auf.Hier einige Beispiele: Wenn Gott uns so annimmt, wie wir sind, dürfen wir dann auch so bleiben?Wie merke ich, dass Gott da ist, wie kann ich ihn treffen oder kennenlernen? Welche Lieder dürfen im Gottesdienst gesungen werden? Wie aktuell sind die Worte des Glaubensbekenntnisses?
Das Lied ‚Sailing‘ von Rod Stewart, das übrigens im Ergänzungsband des Gesangbuchs (EG+) zu finden ist, leitete über zu den Fürbitten.
Als Segenslied erklang die Vertonung eines irischen Segenswunsches (Möge die Straße uns zusammenführen), in der es in einer der Strophen so bemerkenswert heißt: … Sei über 40 Jahre im Himmel, bevor der Teufel merkt, du bist schon tot.
Musikalisch gestaltet wurde der Kneipengottesdienst schwungvoll und gekonnt von Peter Franke.
Ein besonderer Dank gilt Herrn Jordanis Eleftheriadis, seiner Familie und dem gesamten Team des Storchen für die Gastfreundschaft und die gute Zusammenarbeit.
Schon heute darf man auf den nächsten Kneipengottesdienst gespannt sein. Er ist für Samstag, 25.10.25 in der Weinstube Kilian geplant.